Transkorporalität der Antibabypille
Eine virtuelle Ausstellung zum Thema:
Transkorporalität - Was ist das eigentlich?
Schlagworte
Das Konzept der Transkorporalität betrachtet die Umwelt und den Menschen als eine Einheit in einem einzigen Körper und möchte damit den starren Dualismus von Umwelt und Mensch auflösen. Das bedeutet, dass alle Veränderungen des menschlichen Körpers auch Veränderungen der Umwelt mit sich ziehen und umgekehrt – eine untrennbare Wechselbeziehung also. Diese Wechselbeziehung geschieht als Intraaktion, das heisst innerhalb von etwas und nicht wie bei der Interaktion zwischen zwei Dingen oder Lebewesen. Die Transkorporalität konzentriert sich dabei auf die stoffliche Materialisierung der Verknüpfung von Umwelt und Mensch, also zum Beispiel darauf, inwiefern Umwelteinflüsse sich in unserem Körper physisch abzeichnen. Ein Beispiel wäre, wie die Sonne bei schönem Wetter unsere Haut färbt. Umwelteinflüsse können aber auchgesellschaftlicher oder ökonomischer Dimension sein und sind nicht nur auf Naturphänomene beschränkt.
Transkorporalität
Einheit Des Körpers
Umwelt-Mensch
Wechselbeziehung
Intraaktion
...und was hat das jetzt mit der Pille zu tun?
Schlagworte
Bereits die scheinbar ganz persönliche Entscheidung, die Pille einzunehmen, hängt von Umwelteinflüssen ab: Was habe ich alles über die Pille gehört und gelesen? Wie gestaltet sich beispielsweise die gesellschaftliche Debatte über die Pille in den Populärmedien? Was raten Ärzt*innen? Was meinen Freund*innen? Die Antworten auf all diese Fragen führen letztlich dazu, ob Menschen anfangen die Pille zu nehmen oder nicht. Gelangt die Pille schliesslich in den Körper, kann sie dort neben der Fruchtbarkeit noch vieles mehr verändern: Weniger Akne, Gewichtszunahme und psychische Krankheiten wie Depressionen sind nur wenige Beispiele der Nebenwirkungen, welche die Pille haben kann. Später gelangt ein nicht zu unterschätzender Teil der Hormone der Pille mit dem Urin ins Grundwasser. Diese können von unseren Kläranlagen nicht gefiltert werden, führen deshalb zu sinkender Wasserqualität und können sich sogar auf Fischbestände nachhaltig negativ auswirken. Alles also gar nicht so einfach zu trennen!
Pille
Entscheidung
Nebenwirkungen
Hormone
Wasserqualität
Fischbestände
Wer sind wir?
Wir sind Rahel Kobel und Anna Meier, zwei Masterstudierende am Geographischen Institut der Universität Bern. Diese Webseite wurde im Rahmen des MA-Seminars „Mehr-als-menschliche-Geographien“ im Frühjahrssemester 2020 gestaltet und verfolgt das Ziel, das Konzept der Transkorporalität am Beispiel der Antibabypille zu verdeutlichen. Der Fokus der Arbeit liegt dabei auf der individuellen (Körper-)Erfahrung von Menschen sowie deren Verflechtung mit der öffentlichen Debatte um die Pille.
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An dieser Stelle würden wir uns gerne herzlich bei all den Menschen bedanken, welche diese Webseite mit ihren Beiträgen unterstützt haben, sei das mit Video- oder Tonaufnahmen, einer Collage oder Kritik und Inputs in anderer Form. Vielen Dank!